Freitag, 15. November 2013

Buch: "Vegan & Vollwertig Geniessen"

Meine Wunschliste ist lang, sehr lang.
So viele vegane Kochbücher sind im letzten Jahr aus dem Boden geschossen und alle klingen sind fabelhaft.



"Vegan & Vollwerig Geniessen" (von Anette Heimroth und Brigitte Bornschein, 19,90€) war allerdings eines der wenigen Bücher, dass meinen Vorstellungen von gesunder veganer Küche entsprach: Vollkorn-Produkte (am besten selbst gemahlen), keine Ersatzprodukte, keine Margarine und kein Zucker. Nichtmal Soja und Süßungsmittel wie Agavendicksaft oder Ahornsirup sind dabei, jegliche Süße wird aus Früchten gewonnen. Auch Pflanzenmilch wird bevorzugt selbst hergestellt.
Und das Buch ist dick, richtig dick!
Es gibt unzählige und vielseitige Rezepte: Angefangen bei Salaten bis hin zu Nudelgerichten, Kartoffelgerichten, Linsen-Rezepte, Unmengen an Brotaufstrichen, Brot-Rezepte, Suppen, Desserts und Kuchen. Nur an Frühstücks-Ideen wurde gespart, abgesehen von den Brotaufstrichen, was ich sehr schade finde, weil ich gerade in diesem Bereich immer nach neuen Ideen suche.

Trotzdem finde ich das Buch unheimlich vielseitig und finde auch, dass ich zum ersten Mal richtig viele Rezepte für mein Geld bekomme (ohne noch besonders exotische Zutaten kaufen zu müssen).
Die Rezepte sind u.a. simpel, exotisch und auch traditionell. Vom Curry-Reis bis zum Kartoffelgratin ist so einiges dabei!

Wer ein veganes Vollwert-Kochbuch ohne Ersatzprodukte und ohne Butter/Magarine, Soja oder Zucker sucht wird dieses Buch lieben! 

Drei Minuspunkte muss ich trotzdem vergeben:

  1. Einen kleinen negativen Beigeschmack hatte ich beim Lesen der Einleitung , denn dort erklären die Autorinnen ihre Ansicht von gesunder Ernährung. Das ist zwar alles schön und gut und da möchte ich auch natürlich keinem reinreden, aber ein paar der "Fakten" kamen mir doch etwas kurios vor, z.B. dass man als Vollwert-Veganer locker ohne die zusätzlich Einnahme von B12 leben kann, denn bei Veganern sei der Bedarf grundsätzlich niedriger und der Darm könne B12 auch selbst herstellen. Letzteres hatte ich schon öfters gelesen, doch immer mit der Warnung, dass das eigene B12 nicht ausreiche um den Bedarf zu decken bzw. es komme im Körper erst gar nicht dort an, wo es gebraucht wird. 
  2. Ein weiterer Punkt der mir nicht gefiel war die "Angstmache" vor anderen Lebensmitteln wie z.B. Meersalz oder Fluor - auch die Quellenangaben fand ich teilweise etwas fragwürdig, aber das ist eben nur meine subjektive Meinung. Da müsste jeder selbst entscheiden wie er diese Angelegenheiten sieht.
  3. Für Brot und Backwaren (also einem Großteil) der Rezepte wird vorausgesetzt das Korn (aus diversen Gründen) selbst zu mahlen oder zu schroten. Als ich mir mal im Internet anschaute was so eine Kornmühle kostet bin ich fast vom Stuhl gekippt: eine gute Mühle kostet 200 € aufwärts, die billigeren ca. 70€ und alles was drunter ist kann man laut Kundenrezensionen in die Tonne kloppen. Meine letzte Hoffnung: die alte Kaffeemühle meiner Oma, aber die ist leider unauffindbar. Bisher musste ich also auf herkömmliches Mehl zurückgreifen oder habe es mit meinem Omniblend versucht. Ergebnis: Mmmhhhhhhh...naja, perfekt würde ich es nicht nennen aber es ist noch machbar. Auch bei der Pflanzemilch bleib ich bei der gekauften.


Fazit: Trotz der Negativpunkte finde ich das Buch ganz große Klasse und würde es nicht mehr hergeben, es war genau das was ich gesucht habe. Das Buch "Vollwert - Plätzchen & Konfekt" (9,95€) der beiden Autorinnen hab ich auch schon längst bestellt und ist schon auf dem Weg :)
Einen "Blick ins Buch" habe ich leider nicht gefunden aber ein paar Bilder gibt es hier!


2 Kommentare:

  1. Den von dir genannten Minuspunkten kann ich mich nur anschließen. Zum Glück war nur der einleitende Abschnitt des Buches derart "moralisierend" und unwissenschaftlich, die Rezepte selbst fand ich persönlich sehr gelungen. Wenn öfters Vollkorn verwendet, lohnt sich eine Getreidemühle wirklich, aber viele Börsen (auch meine) leider unerschwinglich.
    Hast du schon einmal einen der Kuchen aus dem Buch nachgebacken? Mich interessiert brennend, ob die Idee mit dem Dattelpüree gelingsicher ist.

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    1. "Moralisierend" ist das passende Wort, du sagst es! Also wenn ich eine Getreidemühle hätte, würde ich ganz bestimmt mein Mehl selbst mahlen, aber die sind einfach echt unglaublich teuer :( Einen Kuchen habe ich noch nicht ausprobiert aber möchte ich auf jeden Fall noch :) das Dattelpüree war bei den Keksen zumindest einwandfrei und bei einem anderen Apfelkuchen den ich mal gebacken hatte funktionierte das auch gut!

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